Das Haldenweibele.
Haldenweibele, www.SAGEN.at

Haldenweibele
August Wagner, Schwaz

Das Haldenweibele treibt an den Halden - den Zeugen einstiger Größe und vergangenen Reichtums - sein Unwesen, wenn es auch niemandem etwas zuleide tut. Eine kleine, bucklige Gestalt in alter Bürgertracht mit einem ausdruckslosen, leeren Lehmgesicht macht den einsamen Wanderer erschrecken. Es soll eine ungerechte Wirtin gewesen sein, die in einer Knappenstube, deren Mauerreste ihr noch heute zur Wohnung dienen, den Knappen eine falsche Maßerei ausschenkte. Zur Strafe muß sie nun ewig in ihrem einstigen Häuschen wohnen.

Auch Irrlichter und Irrwurz trifft man gerne in diesen verlassenen Gebieten an.

Quelle: Schwazer Bergwerkssagen, mitgeteilt von Alois Prantauer, in: Tiroler Heimatblätter, 9. Jahrgang, 1931, Heft 3, März 1931, S. 97.