Die Tuxerhexen

Ein junger Bursch wanderte in einer mondlosen Nacht von Lanersbach über Mahdseiten nach Hintertux. Dabei kam er an einer Waldlichtung vorbei, auf der ein kleines Feuer brannte, um das sieben Hexen tanzten. Wie gebannt blieb der Mann stehen und starrte auf den nächtlichen Zauber. Er erkannte nämlich alle sieben Tänzerinnen als Einheimische und hätte jede von ihnen mit Namen rufen können.

Da bemerkte eine der Hexen den heimlichen Lauscher. Sie hüpfte aus dem Reigen, kam auf ihn zu, lüftete ihm den Hut und blies darunter hinein. Im selben Augenblick sah er nichts mehr von Hexen und Feuer und wusste auch nicht mehr, was er eben noch gesehen hatte. Wie aus einem tiefen Traum erwacht, stand er da, schüttelte ärgerlich den Kopf und setzte seinen Weg fort.

Quelle: Hifalan & Hafalan, Sagen aus dem Zillertal, Erich Hupfauf, Hall in Tirol, 2000, S. 137f.