Geld aus der höllischen Cassa
Es ist nicht sehr schwer, den Teufel Geld bringen zu lassen. Doch damit
hats eine schlimme Bewandtnis, denn wenn man ihn einmal hergeschworen
hat, so ist er nicht mehr so leicht wegzubringen und will für seinen
Geldsack jedenfalls einen von seinen Beschwörern gleich mitnehmen.
Auch das Geld, das man vom Teufel bekommt, ist nur dann unbedenklich,
wenn er es von einem unterirdischen Schatze genommen hat. Stammt dasselbe
aber aus der "höllischen Cassa", so sollte man es unter
keinen Umständen annehmen, denn es bringt Zwietracht und namenloses
Unglück ins Haus. Man unterlasse daher nie, den, Teufel hierüber
zu befragen, was am besten durch einen Geistlichen geschieht, weil der
Teufel einem würdigen Priester stets Rede stehen muß.
Quelle: Geld aus der höllischen Cassa, F. Dörler, Schätze und Schatzhüter in Tirol: ZfVk. 4, 1898, 231f zit. nach Will-Erich Peuckert, Ostalpensagen, Berlin 1963, Nr. 366, S. 190f