SAGE VON DER BURG FRAGENSTEIN
Auf der Burg Fragenstein bei Zirl liegt ein großmächtiger Schatz, der noch von den alten Heiden herrührt. Er blüht wohl dann und wann, aber keinem ist es geglückt, ihn zu heben.
Burg Fragenstein, Zirl
Blick ins Inntal gen Innsbruck, links die Martinswand
Bergfried über quadtratischen Grundriss, Nordecke A. 19. Jh. eingestürzt
© Wolfgang
Morscher, 4. April 2004
Vor Zeiten lebten Riesen auf der Burg, die so stark waren, daß sie mit Mühlsteinen watschelten. Fragenstein soll in alter Zeit mit dem Schloß Martinsbühel durch einen unterirdischen Gang verbunden gewesen sein. Am Fuße des Burgberges nordwestlich von Zirl ist in der Wiese ein Bühel, der aus lauter übereinandergethürmten menschlichen Todtenköpfen besteht. Die Leute sind beim Graben oft auf solche gestoßen. Dieser Todtenhügel rührt auch noch von den heidnischen Riesen auf Fragenstein her. In den Feldern draußen, etwas weiter von der Ruine entfernt, gegen Südwesten steht ein gewaltiger Stein, viel größer als ein Mühlstein; als die Burg zusammenstürzte, soll dieser Block dort hinausgerollt sein.
Quelle: Volkssagen, Bräuche und Meinungen
aus Tirol, gesammelt und herausgegeben von Johann Adolf Heyl, Brixen 1897,
Nr. I / 8, Seite 15