,Teatngruabn'

Etwa zwei Stunden hinter der Gerlossteinwand liegt "Teatngruabn". Das ist ein weites, von Mensch und Vieh gemiedenes Moos, weglos und heimtückisch.

Als letzter Rest eines Sees aus früher Zeit sind noch einige kreisrunde Wassertümpel zu sehen, nicht größer als ein Wirtshaustisch. Ihrer Form wegen werden sie von den Leuten "Stieraugen" genannt.

Die Sage berichtet darüber nichts Gutes:

Wenn die Stieraugen brechen und das unterirdisch gespeicherte Seewasser mit einem Schlag zum Ausbruch kommt, wird in Klöpflstaudach, einem weitum bekannten Ausflugsgasthof am Zellberg, "der Hackstock in der Küche schwimmen".

Das aber bedeutet nichts anderes, als dass eine schwere Überschwemmungskatastrophe das ganze Zillertal heimsuchen wird.

Quelle: Hifalan & Hafalan, Sagen aus dem Zillertal, Erich Hupfauf, Hall in Tirol, 2000, S. 73f.