Ruine Katzenstein bei Windshausen

Im Volksmund wird der Wachttum bei Windshausen 1) Katzenstein geheißen. Nach einer Sage soll in alter Zeit dieser Wachtturm eine Burg gewesen sein. Der Ritter dieser Burg verbrauchte manchmal gar zu viel guten Etschländer Wein; in der hl. Nacht trank er hundert (!) Becher. Als er den letzten Tropfen trank, versank die Burg. - Alle sieben Jahre sah man in der heiligen Nacht eine Katze um den Turm laufen.

Wenn man nun der Ansicht ist, daß doch eine Burg bei Windshausen stand - obwohl die älteste Urkunde von einem Wachtturm spricht und dies im Jahre 1310 -, so wird diese Annahme immerhin irrig sein. Man fragt sich jedoch, woher kommt dann der Name Windshausen? Denn die Urkunden berichten nur vom Wachtturm Windshausen, nicht von einer Ruine Katzenstein. Es kann auch möglich sein, daß der Name von der oben erwähnten Sage stammt. Es ist aber sonderbar, wieso hier der Name Katzenstein auftaucht, da von einem Katzenstein nichts berichtet wird. - Vielleicht ist es möglich, durch Nachforschen über die Katzensteine Genaueres zu erfahren.

1 An der Grenze auf der bayr./tirol. Seite zu Erl.

Siehe auch Katzensteine im Unterinntal

Quelle: Anton Schipflinger in: Tiroler Heimatblätter, 1936, Nr. 11, S. 354
aus: Sagen, Bräuche und Geschichten aus dem Brixental und seiner näheren Umgebung, gesammelt und niedergeschrieben vom Penningberger Volksliteraten Anton Schipflinger, zusammengestellt von Franz Traxler, Innsbruck 1995 (Schlern-Schriften Band 299).