Wie ein Bursche den Teufel los ward

Ein Ginzlinger Bauerbursche gieng einst nach Finkenberg zu seinem Dirndl "auf den Heimgarten". Wie er den Karlsteg hinter sich hatte, begann es bereits zu dämmern. Da gesellte sich ihm ein Jäger zu, der dem Burschen sofort verdächtig vorkam. Der Unheimliche gieng auf der Bergseite und hätte dem Buben nur einen Stoß zu geben gebraucht, um ihn über den Abhang hinunterzuwerfen. Schweigend giengen sie ein Stück weit miteinander. Der Bursche überlegte indessen, wie er sich den Zweihörndler, denn als solchen hatte er ihn schon erkannt, wohl am besten vom Halse schaffen könnte. Plötzlich fragte ihn der Jäger etwas. Der Bauernbub aber entgegnete:

"Der Tag g'hört mein,
Die Nacht g'hört dein,
Die Stund' g'hört und mit'nonder
Und so schid' uns Gott vunonder!"

Auf das hin schoß der Satan fuchsteufelswild den Berg hinunter.

Quelle: Sagen aus Innsbruck's Umgebung, mit besonderer Berücksichtigung des Zillerthales. Gesammelt und herausgegeben von Adolf Ferdinand Dörler, Innsbruck 1895, Nr. 88.