Der Vierklee
Vieles weiß der tirolische Volksglauben vom vierblättrigen
Klee oder kurzweg "Vierklee" zu erzählen. Wenn sich z.
B. eine Jungfrau am Frohnleichnamstage einen solchen ins Haar steck, bekommen
die Hexen Macht über sie. In Axams flocht man einen Vierklee einer
Jungfrau, aber ganz ohne ihr Wissen, ins Haar. Nach dem Abend-Ave-Maria-Läuten
fielen die Hexen über sie her und hätten dieselbe unzweifelhaft
in Stücke zerrissen, wenn sie eine Ahnung von dem mit ihr getriebenen
Schabernack gehabt hätte. So kam sie noch mit dem bloßen Schrecken
und zerfetzten Kleidern davon.
Quelle: Sagen aus Innsbruck's Umgebung, mit besonderer
Berücksichtigung des Zillerthales. Gesammelt und herausgegeben von
Adolf Ferdinand Dörler, Innsbruck 1895, Nr. 120.