Der Teufelsstein
In der "wilden Krimml" liegt einmächtiger Steinblock,
an dem man deutlich die Spur von Teufelsklauen und einem Kopfeindrucke
sieht. Diesen Koloß hatte der Teufel auf dem Kopfe tragend und ihn
mit beiden Händen haltend weiß Gott wie weit hergeschleppt,
um ihn durch den "langen Grund" hinüber auf das Salvekirchlein
zu schleudern. Er hätte mit seine Bürde nur noch den Thorhelm
ersteigen müssen, was ihn sicherlich nur wenige Minuten in Anspruch
genommen hätte, und es wäre dann, da man von dort aus die hohe
Salve erblickt, um die Kapelle auf ihrem Gipfel geschehen gewesen. Nun
läuteten aber die Glöcklein etwas früher als sonst das
Ave-Maria, und der Teufel hatte jetzt über das Kirchlein keine Macht
mehr. Wüthend warf er den Steinblock zu Boden und mußte unverrichteter
Sache abfahren.
Quelle: Sagen aus Innsbruck's Umgebung, mit besonderer
Berücksichtigung des Zillerthales. Gesammelt und herausgegeben von
Adolf Ferdinand Dörler, Innsbruck 1895, Nr. 90.