Der Teufel verfolgt einen Burschen

Beim Sternwirt in Mairhofen kehrte einmal ein Bursche zu, der mit dem Teufel schon öfter etwas zu thun gehabt hatte. Als er auf die "Labe" gehen wollte, steckte der Satan seinen Kopf beim Thürchen heraus, und der Bursche sagte überrascht: "ah, ist d'r Toifl a mear amöl do!" Diese aber schien keine Spaß zu verstehen ung glotzte ihn ganz unbeweglich an, so daß den Burschen das Grausen packte und er, so schnell es in seinen Kräften stand, nach Beleiten rannte, wo er zu Hause war. Wenn er sich umwandte, sah er den Teufel immer in gleicher Entfernung ihm folgen, so sehr der Geängstigte sich auch beeilen mochte. Als er zur Hausthüre "hineinwalgte", hieng ihm an jedem Haar ein Schweißtropfen. Der Verfolger aber war jetzt verschwunden.

Quelle: Sagen aus Innsbruck's Umgebung, mit besonderer Berücksichtigung des Zillerthales. Gesammelt und herausgegeben von Adolf Ferdinand Dörler, Innsbruck 1895, Nr. 76.