Goldtrögeln

Auf der Aple Falbesan im hintersten Stubai traf auch ein Hirte ein Wassertrögl an, das er früher nie bemerkt hatte und an dessen Boden sich hell glitzernder Sand befand. Er steckte den Stock hinein, um zu sehen wie tief der Brunnen sei, konnte aber merkwürdiger Weise auf keinen grund stoßen. Da dachte sich der Hirte, dieses Trögl müsse er doch später einmal genauer untersuchen und gieng seines Weges. Hinter sich hörte er aber plötzlich laut "rear'n" und als er sich umwandte, war das Brünndl verschwunden. Hätte er etwas geweihtes auf das Trögl gelegt, so wäre der ganze Goldsand in seinen Besitz gekommen, und die arme Seele, welche denselben hüten mußte, hätte ihre Erlösung gefunden.

Quelle: Sagen aus Innsbruck's Umgebung, mit besonderer Berücksichtigung des Zillerthales. Gesammelt und herausgegeben von Adolf Ferdinand Dörler, Innsbruck 1895, Nr. 61/4.