Klingende Steine

Überall um den Hilpolt findet man zu gewissen Zeiten klingende Steine, namentlich um den Roten Kofel, im Bezirk des Berges, wo dergleichen Steine im roten Sande brechen. Sie geben beim Fallen, oder wenn sie angeschlagen werden, einen Ton wie Silbergeld von sich, und manche meinen, das Schatzgeld des Geislers sei in solche Steine verwandelt und verzaubert worden. Am Wege über eine dort liegende rote Lahn, die von dieser Farbe den Namen Scharlagg führt, liegen auch dergleichen Steine, die klingen wie Zwanziger, aber noch kein Chemiker hat vermocht, das edle Metall aus diesem Steine zu scheiden; diese Kunst verstehen allein die Venedigermandln.

Quelle: Deutsche Alpensagen. Gesammelt und herausgegeben von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg, Wien 1861, Nr. 79