Der Schatzschlüssel.

Einem Soldaten in Judenburg träumte einst zweimal nacheinander, daß auf einem Gartenmauer! bei der schönen Aussicht der Schlüssel für den Liechtensteiner Keller liege; er solle ihn an sich nehmen und beim hinaufgehen hundert Vaterunser beten und das Amen auslassen.

Und so ging er denn nachschauen und fand wirklich einen großen, rostigen Schlüssel. Den nahm er an sich und betete beim Hinaufgehen neunzig Vaterunser ohne Amen. Wie er zur Burg kam, sah er schon die große Kellertür vor sich und wollte aufsperren. Da hörte er unten in der Stadt Feuer blasen. Das riß ihn zurück, er eille hinab, um retten zu helfen. Doch niemand wußte etwas von einem Feuer noch Feuerblasen.

Quelle: Burgsagen aus Steiermark, P. Romuald Pramberger, Seckau 1937, S. 78.
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