Der Untergang des Johnsbacher Kupferbergwerkes

In früheren Jahren wurde in Johnsbach nach Erz, vorwiegend Kupfererz gegraben. Damals war der Grießmaier-Hof das Herrenhaus. Entlang dem Zugange zu diesem befand sich eine Kegelbahn. Hier vergnügten sich im sechzehnten Jahrhundert einmal mehrere Knappen, denen es allen schon zu gut ging, mit dem Kegelspiele. Da kam ein Weib mit seinem kleinen Kinde vorüber. Die übermütigen Knappen entrissen ihr das Kind, hieben diesem den Kopf ab und schieben damit auf die Kegel. Die entsetzte Mutter griff in ihre Schürze, in welcher sich Hirsekörner eingebunden hatte, und rief: "So viele Samenkörner ich hier in der Hand habe, so viele Jahre soll es in Johnsbach keine Bergknappen mehr geben!" Von da an ging der Bergbau ein.

Quelle: A. Schmidt, Sagen aus Johnsbach. In Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins 1918, S. 51, Nr. 7.
In: Günther Jontes. In: Bergknapp, Teufel, Wassermann, Das Sagenbuch der Steirischen Eisenstraße, Leoben 2001, S. 109.