Die Gründung von Maria Trost

Bereits im 12. Jahrhundert brachten Pilger oder Kreuzfahrer aus dem Heiligen Land einen Splitter des Heiligen Kreuzes mit nach Graz. Sie stellten den Kreuzsplitter in einer Kapelle aus, die „Zum heiligen Kreuz" genannt wurde. Es kamen unzählige Pilger hierher und so nannte man die Wallfahrtsstätte „Heiliges Kreuz zum Landestrost". Auch ein Spital für kranke Pilger wurde in Kapellennähe erbaut. Zur Zeit der Türkeneinfälle wurden die Kapelle und das Spital zerstört. Der Berg wurde danach „Purberg" (kahler Berg) genannt.

Freiherr von Wilfersdorf brachte 1666 eine Marienstatue aus der Kirche von Rein hierher, wo er ein kleines Schloss errichtete. Er stellte die schöne Statue im Schloss auf. Nach dem Tod des Freiherrn übernahm Franz Caspar Canduzzi, Edler von Heldenfeld, den Besitz. Canduzzi begann mit dem Bau einer Kirche mit Kloster. Von „Maria Trost am Joachimsberg“ war nun die Rede. Die Kirche erhielt den Namen „Heilige Maria zum Landestrost“, wovon der heutige Name „Maria Trost“ abgeleitet wurde. Die Gnadenstatue wurde auf den Hochaltar gestellt. Es geschah einmal, dass ein Wiener Fleischergeselle nach einem Arbeitsunfall schwer krank wurde. Er gelobte ein Kreuz von Wien nach Maria Trost zu tragen, was er auch tat. Er kam geheilt nach Wien zurück.

Quelle: Johann Schleich (Hg.), Der steirische Sagenschatz, Graz 1999, S. 384.