Leonhard von Keutschachs Bildnis

An der Südfront der Schloßkapelle auf der Feste Hohensalzburg findet sich eine schönes Relief aus rotem Marmor, das die Inschrift trägt: „Hie gibt Erzbischove leonhard zu Salzburg, geborn v. Keutschach, den Segn über das Stifft Salzburger Landt. A. D. 1515.“

Der Sage nach gründet sich dieses Monument auf eine Vision, welche Leonhard gehabt haben soll.

Der Keutschacher wohnte fast stets auf Hohensalzburg. Eines Tages nun, als er mit Plänen für des Landes Wohl beschäftigt im Gemache auf- und abging, sah er plötzlich seine eigene Gestalt am Fenster stehen, wie sie segnend die Hand über das Erzstift ausstreckte. Nach dieser seltsamen Erscheinung sei dieses Denkmal gefertigt worden.

Die Sage berichtet aber noch weiter: Mit dem Segen des Landesfürsten, den er nur gegen das Gebirge gerichtet sprach, wich das Gold aus der Salzach zurück, hinein ins Gebirge, in die sichere Hut der Tauernberge. Aus ihnen wurde fortan reicher Bergnutzen geschürft, und Salzburg war für einige Jahrzehnte sogar das goldreichste Land Europas.

Quelle: Josef Brettenthaler, Das große Salzburger Sagenbuch, Krispl 1994, S. 21.