U. L. Frau in Werfenweng


Zwei Stunden vom Markte Werfen entfernt liegt in östlicher Richtung das Hochtal Werfenweng. Das liebliche Gnadenkirchlein ist im gothischen Stile erbaut und besteht aus einem Mittel- und zwei Seitenschiffen. Die Entstehung dieser Wallfahrtskirche wird einem Wunder zugeschrieben. ein durch langwierige Krankheiten Gedrückter vom Thale wurde im Traume ermahnt, er solle um Genesung zu erlangen, einen gewissen Stein vom Wengerbache auf einen Wagen laden und so lange fahren, bis der Stein von selbst vom Wagen fällt. Er that es und wurd gesund; der Stein aber verharrte auf der Stelle, auf die er vom Wagen gefallen, und kam, so oft er verrückt wurde, selbst auf sie zurück. Die Nachbarschaft wurde hiedurch bewogen, auf der wunderbaren Stätte eine Kirche zu bauen; konnte aber den Stein nirgends im Baue einfügen und bewahrte ihn drum am Dionysialtare zum ewigen andenken auf, aber schon 1673 wird er nicht mehr erwähnt. die Wallfahrt zur neuen Frauenkirche nahm sofort ihren Anfang und das Gnadenbild fing an mit großen Wunderzeichen hervorzuleuchten. Bis zum 3. Juli 1744, an welchen Tagen das Vikariat errichtet wurde, besorgte der Cooperator von Dorfwerfen den Gottesdienst. Das Gnadenbild, eine Statue von Holz, ist nicht ohne Kunstwerk.

Quelle: I. Dürlinger, Histor. - Statist. Handbuch von Pongau, Salzburg, 1867, 8, zit. nach Nicolaus Huber, Fromme Sagen und Legenden aus Salzburg, M. Mittermüller Salzburg 1880, S. 20 - 21