FAUST UND DER TEUFEL

Der Klöckstand auf der Leidalm erinnert auch an ein Erscheinen des Teufels. Dorthin kam eines Tages ein hagerer, bleicher Mann in vornehmer schwarzer Kleidung, begleitet von einem widrigen Gesellen in rotem Wams und mit einem Spitzhute. Es war der Doktor Faust mit dem Teufel. Drei Hirten vergnügten sich eben mit dem frohen Knallen ihrer langen Peitschen, was man im Volke Klöcken nennt. Doktor Faust wollte nun auch dieses Spiel versuchen, doch streifte er mit der Peitsche jedesmal an einen vorstehenden Felsen. Da mußte der Teufel auf Befehl seines Herrn den Stein hinwegräumen, worauf Faust mit Vergnügen die Peitsche knallen ließ. Seitdem ist aber dieser Ort nicht mehr ganz geheuer und heißt der Klöckstand.

Quelle: Karl D. Wagner, Gasteiner Sagen, Bad Gastein 1926, S. 39, zit. nach Leander Petzold, Sagen aus Salzburg, München 1993, S. 106.