Der verhexte Rührkübel

Besonders gerne trieb die Tratthäuslhexe  beim Bräuerbauern ihr Unwesen.

Wochenlang zauberte sie aus dem Rührkübel die Butter weg, sodass die Bauersleute auf die gute Schmalzkost verzichten mussten. Jeden Tag kam der Sohn der alten Hexe nach Bräuern. Der Bauer fragte ihn: "Wås hast denn heit z’ Mittåg gessen?" Weil er ein "Gigitzer" (Stotterer) war,  antwortete der Hexensohn: "Sch-sch-schmalz-n-n-nudln!"

Die Bräuerleute waren schon richtig verzweifelt, weil die Butter immer aus dem Rührkübel verschwand.
Im ganzen Tal fragten sie die Leute um  Rat, wie sie den Hexenzauber beenden könnten.

Da wusste eine alte Frau eine List:  "Schüttet statt Rahm einmal Jauche in das Butterfass!"

Die Bäuerin befolgte den Rat. Und tatsächlich! Von da  an blieb die Butter wieder  im Rührkübel.

Bald darauf kam der Hexensohn vorbei. Der Bauer fragte ihn wie gewohnt:  "Und, wås håt’s  heit ba enk z’ essen  ågebm?" "B-b-brennsuppm", stotterte er, "k-k-koa Sch-sch-schmålz mehr, Ja-ja-jauchn a d-d-da Pf-pf-pfånn!"

Von da an gelang es der Tratthäuslhexe nicht mehr, beim Bräuerbauern die Butter aus dem Rührkübel weg zu zaubern.


Quelle: Emailzusendung von Leni Wallner am 19. Februar 2007.