Mariä-Elend

Embach erhielt 1508 eine Kirche zu Ehren des heiligen Laurentius; die Wallfahrtskirche Maria im Elend erbaute 1530 die edle Ursula Penninger zu Penningberg, geborne Heilin († 1550). Sie hatte als Witwe des Ulrich Penning, Salzburger Kämmerers, eine Tochter, welche blind und blödsinnig war. Dieses Kind verlor sich im zwölften Lebensjahre aus dem Penninghofe, der noch jetzt am Gschwandnerberge zu Taxenbach steht, und niemand wußte, wohin es geraten sei. In dieser Angst machte die fromme Mutter dem Allmächtigen das Gelübde, daß sie an dem Orte, wo ihre verlorne Tochter würde gefunden werden, eine Kapelle bauen wolle. Nach diesem Gelöbnisse wurde das Kind aufgesucht und auf dem Elendberge, eine starke Stunde vom Penningberge entfernt, bei der Kapelle eines Hirten, wo sich noch jetzt eine gemauerte Kapelle befindet, mit gutem Verstande und völlig sehend gefunden. Da aber an dieser Stelle kein rechter Platz zu einer Kirche vorhanden war, so wurde diese etliche Schritte aufwärts erbaut. Man stellte das Bildnis der schmerzhaften Mutter zur Verehrung auf, machte eine Stiftung dazu und stellte einen Meßner an. Erzbischof Hieronymus ließ die Kirche niederreißen, baute dafür die neue Vikariatskirche und setzte 1785 auch das vielbesuchte Bild hierher.

Quelle: Nikolaus Huber, Fromme Sagen und Legenden, Salzburg 1880, S. 23 f, zit. nach Leander Petzold, Sagen aus Salzburg, München 1993, S. 276.