Das Gnadenbild in der Sixtkapelle

Vor langer, langer Zeit hing das alte Gnadenbild des heiligen Sixtus an der Landstraße auf einer faulen Eiche zwischen Kälberpoint und Kreidl.

Der Mesner Virgil bekam den Auftrag, dieses Bild in das Beinhaus der Walder Kirche zu tragen. Doch am nächsten Tag war das Gnadenbild aus dem Beinhaus verschwunden. Erst im folgenden Frühjahr fand es der Schafhirt Sixtus auf einer Wurzel eines hohen Fichtenbaumes unter dem hohlen Stein, der vor der Sixtkapelle heute noch zu sehen ist. Wenn man das Gnadenbild wegtrug, wurde es immer wieder unter diesem Stein gefunden.

Der alte Moserbauer, der lahm war und nur mit Hilfe von Krücken gehen konnte, fasste Vertrauen zu diesem Bild, baute neben dem hohlen Stein eine kleine hölzerne Kapelle, stellte das Bildnis hinein und auf der Stelle war der Bauer von seinem Leiden geheilt.

Von nun an war die Sixtkapelle im ganzen Pinzgau bekannt. Von allen Seiten strömten fromme Wallfahrer herbei, besonders aber adelige, Frauen, die den heiligen Sixtus als Heiratsvermittler anriefen.


Quelle: Emailzusendung von Leni Wallner am 19. Februar 2007.