WIE DER PREBERSEE ENTSTANDEN IST

Vor vielen Jahren standen nahe unter der Preberspitze Almhütten. Als es dann einmal regnete, wurde es den Bauern von Haiden und Reifling bange, denn das Unwetter wollte nicht aufhören. Es regnete ununterbrochen vier Wochen lang. Der Preber hatte sich langsam zu bewegen begonnen und so wurden die Dörfer immer weiter hinuntergeschoben. Als endlich das Unwetter aufhörte und das viele Wasser vom Berg herabfloß, sammelte es sich unten in einer Mulde und konnte dann nicht mehr abfließen und so entstand der Prebersee. Durch einen Erdrutsch mußte sich damals auch die Mur ein anderes Bett suchen, weil sie jetzt nicht mehr über Seethal in das Steirische fließen konnte. Sie nahm ihren Lauf gegen Süden und floß über Ramingstein in die Steiermark.

Nach einer anderen Sage war auch der Preber einstmals viel höher als heute, er soll bis Wölting gereicht haben und unter dem Göra soll ein Teil des alten Göra liegen.


Quelle: Michael Dengg, Lungauer Volkssagen, neu bearbeitet von Josef Brettenthaler, Salzburg 1957, S. 28