Das Turmschallweibl
An die Ruine Turmschall knüpft sich manche Sage. So sollen in den unterirdischen Gewölben derselben ungeheure Schätze begraben sein, die von einem Geiste, dem gefürchteten "Turmschallweibi", bewacht werden. Vorübergehende vernehmen oft ein klägliches Jammern nach Erlösung.
Das Turmschallweibl muß der Erlösung so lange harren, bis aus den auf den Zinnen der Ruine stehenden Zirbelkieferbäumen in der Sägemühle Bretter geschnitten werden können; aus diesen Brettern muß dann eine Wiege gemacht werden, in der der Erstgeborene einer Familie heranwachsen muß. Dieses Kind, zum einstigen Manne herangereift, ist allein dann im Stande, das Turmschallweibl zu erlösen und wird es auch vollbringen.
Quelle: R. von Freisauff, Salzburger Volkssagen, Bd.2,
Wien/Pest/Leipzig 1880, S. 581ff, zit. nach Leander Petzold, Sagen aus
Salzburg, München 1993, S. 130.