Vom Goldbau in der Mur
Nahe dem Dorfe Schellgaden, am Eingange zum oberen Murtal, findet man heute noch Spuren eines uralten Goldbergwerkes, das einstmals reichen Gewinn abwarf. Es kam einmal ein neuer Bergverweser, dem es aber in der dortigen Gegend nicht gefiel. Darum suchte er den Goldbergbau derart zu schädigen, dass dieser keinen Ertrag mehr abwarf und deshalb aufgelassen werden musste. Dies erreichte er dadurch, dass er das goldhältige Erz verwerfen und dafür wertloses Gestein verarbeiten ließ, so dass es schien, als ob der Bergsegen plötzlich erloschen sei. Dies geschah zu Anfang des vorigen Jahrhunderts. Ähnliches erzählt man sich vom Arsenbergwerk am Aufstieg zum Rotgüldensee.
Quelle: Michael Dengg, Lungauer Volkssagen, neu bearbeitet von Josef Brettenthaler, Salzburg 1957, S. 134