So a Plumsklo is a Gaudi…

Wer kennt sie nicht, die Szene in alten Filmen, in denen sich ein Mensch auf einen Stuhl setzt und dieser plötzlich von unheimlichen Armen gepackt und nicht mehr losgelassen wird? Aber nicht nur in alten Filmen passiert das, sondern auch im wirklichen Leben soll dass schon manchem oder mancher passiert sein. Mysteriös wird es allerdings dann, wenn es sich bei dem Stuhl um ein Plumsklo handelt. Einst passierte das im Gasthaus Mitterecker. Damals war gerade Faschingszeit und im Saal des Wirtshauses fand an großer Maskenball statt und hervorgerufen durch den doch etwas übermäßigen Durst bei solchen Veranstaltungen war gesetzmäßig auch der Drang zur Erleichterung größer als an anderen Tagen. So erging es auch einem bekannten Enzenkirchner, der nahe man Zerplatzen eiligst das Plumsklo aufsuchte, um im Sitzen jenem Drang nachzugeben. Gerade noch schaffte er es auf die Klobrille und schon war er erleichtert. Bei Eile damals eine nicht so leichte Aufgabe, denn immerhin war es ja bekannt, dass auf dem Plumsklo des Gasthauses Mitterecker damals kein Licht war und vor allem abnehmende Zielgenauigkeit bei zunehmender Stunde abnahm. Dem betreffenden Mann war das in diesem Moment aber relativ egal, denn für Spekulationen dieser Art war in seiner Situation keine Zeit mehr und wie ein kleiner Lichtblick ins Paradies kam ihm die Erleichterung vor. Gedanklich noch im Garten Eden verhaftet, sah er plötzlich ein Licht am Ende des Tunnels, als eiligst die Tür zum Plumsklo auf und zu ging und sich ein Mitglied des anderen Geschlechts eiligst auf die Brille setzte, die allerdings zu ihrem Erstaunen sanfter, wärmer und vor allem lebendiger war als sonst – erschrocken zog sie schnell wieder ihr Höschen hoch und verschwand wie der Blitz. Bei aller Faschingsgaudi auf dieser Welt, aber mit einem lebendigem Plumsklo hat sie bei all der Maskierung wohl nicht gerechnet. Den Mann kann man nur gratulieren – hätte es damals eine Auszeichnung für das beste Kostüm gegeben hätte er sicher gewonnen!

Kommentar:

So a Plumsklo is a Gaudi : Diese Geschichte wurde mir von Mayerwieser Johann 2004 erzählt und soll ihm einst in seiner Jugend bei einem Fest beim Mitterecker-Wirtshaus, heute Amesberger, passiert sein.

Quelle: Roger Michael Allmannsberger, Sagen aus Enzenkirchen, Teil 2.