Da Damische vo´ Lä...

Wie auch anderswo und ohne das zu verurteilen, gab es auch in Enzenkirchen immer wieder ein paar Fälle von menschlichen Exemplaren, die die Gemüter auch heute noch oft zum Schmunzeln anregen und deshalb ganz besonders einen Teil der Dorfseele ausmachen. Ich spreche von den Verrückten, oder wie der Volksmund sagt, den „Damischen“. Einer dieser „Damischen“ wohnte einst in Looh, und jagte, auch wenn er es nicht wusste und auch nicht wollte, manchen kleinen Kindern einen Schrecken ein. Einmal zum Beispiel kamen zwei Mädels aus Mühlwitraun beim Spielen in Richtung Looh, als er mit einem Male aus einem Gebüsch auf sie einstürmte. Die Mädchen, in Riesenangst, stürmten so schnell sie konnten nach Hause. Wahrscheinlich können sie sich heute noch gut daran erinnern. Der „Damische von Looh“ wurde angeblich später in eine Anstalt eingewiesen, wo er seinen Lebensabend verbrachte. Jedenfalls soll man solche Menschen keineswegs verurteilen, denn im Grunde genommen können sie nichts dafür, dass sie sich von den anderen Menschen unterscheiden, sie sind trotzdem genauso Menschen, wie du und ich.

Quelle: Hedwig Nöbauer 2003.
Roger Michael Allmannsberger, Sagen aus Enzenkirchen, Teil 1.