DER BREITENSTEIN ZU KIRCHSCHLAG

In der Kapelle zu Kirchschlag ist nächst der Thüre ein Stein eingegraben, welcher Vertiefungen zeigt, als wären sie Eindrücke eines Knieenden. Sie Sage meldet nun, der heilige Ruprecht habe häufig seine Andacht auf einem in der Nähe des Badhauses mitten im Walde liegenden Granitblocke, dem Breitenstein, kniend verrichtet.

Später habe man den Stein wegschaffen wollen, um ihn zum Baue eines Hauses zu verwenden. Aber der Stein kehrte immer wieder an seinen früheren Platz zurück.

Einmal war man wieder bemüht, den Stein mit einem Ochsengespann wegzuschaffen, dieses blieb aber an der Stelle, wo jetzt die Kapelle steht, stehen und war nicht mehr weiter zu bringen.

Da erkannte man den Wink des Himmels und baute an diesem Platze ein Kirchlein.


Quelle: Oberösterreichische Volkssagen. Gesammelt von Kajetan Alois Gloning. Ried 1884. S. 21