DER TEUFEL VON BERNDORF
Ein Mensch, der die Bewohner Berndorfs schrecken wollte, verkleidete sich als Teufel und benützte dazu die frisch abgezogene Haut eines Rindes. Als er nun durch den Ort schritt, war ein großes Lärmen daselbst und es kam der Geistliche mit dem Hochwürdigsten von einem Nachbarorte daher. Die Ortsbewohner knieten sofort nieder, der vermeintliche Teufel aber nicht und das Volk sah mit Schaudern, daß ihm die Haut angewachsen war. Als Strafe muß er nun solange als Teufel herumirren, bis in Berndorf eine Kirche gebaut wird.
Quelle: Carl Calliano, Niederösterreichischer
Sagenschatz, Wien 1924, Band I, S. 21