DIE VERZAUBERTE PRINZESSIN

Tief in den steinernen Kellern der Burg Falkenstein - so erzählt man - sitzt eine Prinzessin neben einem Bottich voll Gold. Wer es schafft, die Prinzessin zu erlösen, darf den Goldschatz sein Eigen nennen. Allerdings muss man den Raum, in den eine unsichtbare Tür zur Prinzessin mit dem Schatz führt, an einem Karsamstag während der Wandlung betreten. Noch vor dem letzten Glockenschlag gilt es dann, die unterirdischen Räumlichkeiten geschwind wieder zu verlassen. Dann schließt sich nämlich wie von unsichtbarer Hand die Tür wieder und man kann nichts mehr erkennen. Gelingt einem dies nicht, so muss man bei der Prinzessin warten, bis ein Erlöser kommt; und der ist - soviel berichtet wird - bislang noch nicht erschienen.

Quelle: Das Weinviertel in seinen Sagen, Thomas Hofmann, Weitra 2000, S. 207