Die Teufelsbrote
In einem Umkreise von etwa fünfzig Meter Durchmesser um den Schulerstein
liegen frei auf der Erdoberfläche drei stark abgerundete Granitblöcke,
die als "Teufelsbrote" bezeichnet werden. Die Sage meldet:
Zur Zeit als noch die Muttergottes mit dem Kinde unerkannt herumwanderte,
bekam sie einmal von mitleidigen Menschen drei Brote. Das ärgerte
aber den Teufel, der der hl. Maria stets spinnefeind war, und er verwandelte
die Brote in Stein. Dagegen schnitt er sich von seinem Brot eine große
Mugel ab und machte aus Neid den Rest dann auch zu Stein. Ein zwei Meter
hoher, kugelförmiger Steinblock, der sich gleichfalls (noch um 1890)
in der Umgebung von Eibenstein bei Gmünd befand, hat ungefähr
Brotform und sieht so her, als ob von ihm ein Stück abgeschnitten
worden wäre; der heißt nun das Teufelsbrot, mit der Erinnerung
an die Bosheit des Bösen, schon in den Urtagen unseres Waldviertels.
Quelle: Kießling, Franz: Frau Saga im niederösterreichischen Waldviertel, (Bd. I-IX) 1924-1930. Bd. 2