Der Christophstein

Eine halbe Stunde nordostwärts von Gmünd, "auf dem Eibenstein" bzw. der Eibensteiner Höhe, heißt ein sieben Meter hoher, mächtiger Schalenstein, in thronender Lage, ganz nahe einem ihn immer mehr bedrohenden Granitbruche: "Christophstein". - Er besteht aus zwei Hauptstücken, von denen das eine einen dreiseitigen Querschnitt hat (6,5; 6; und 4,5 Meter Seitenlänge) und oben eine Anzahl Schüsseln und Schalen besitzt, deren ursprünglich kleinerer Umfang durch Abwitterung der Ränder und Zerfall der trennenden Wandungen wie überhaupt- bzw. nahe aufeinander geschoben erscheinet. Der zweite Teil des Schalensteines hat eine mehr vierseitige Querschnittsform (drei Seiten je 6, eine, die stark abgerundete 4,5 Meter). Von den größeren Becken mißt ein länglich-rundes 80:50:20, das andere 65:40:27 Zentimeter an Länge, Breite und Tiefe. Ein drittes von den größeren Becken hat 110 Zentimeter Länge, 55 Zentimeter Breite und 18 Zentimeter Tiefe. - Der Sage nach hat der hl. Christoph auf dem Steine gerastet und die Vertiefungen rühren von seinen Schuhen her, als er ein anderes Mal über den Stein hinwegschritt; deshalb heißt der Stein "Christophstein". - Weil auf der "Wanderung die hl. Maria einmal das Christuskind hierher getragen und es aus dem Steinbrünndl hat trinken lassen, führt der Stein auch den Namen "Christus- oder Brünndlstein".

Quelle: Kießling, Franz: Frau Saga im niederösterreichischen Waldviertel, (Bd. I-IX) 1924-1930. Bd. 2