Die Wallonen auf dem Jauerling
Kenotaph der Kuefsteiner in der Kirche Maria Laach am Jauerling.
Freistehende Tumba des Johannes Georg III. von Kuefstein, gestorben 1603, errichtet von Alexander Colin oder seiner Werkstatt 1604-07, bezeichnet 1607. Der monumentale, rechteckige Kenotaph aus verschiedenfarbigem Marmor mit Alabasterreliefs, Darstellung von Kriegstrophäen, Waffen, Kanone, Türkenzelt, in der Umschrift Bibelsprüche; an den Seiten wappenhaltende Puttenfiguren, dem Kenotaph aufgesetzt rechteckiger Statuensockel mit löwenkopfbesetzter Deckplatte und biographischen Inschriften des Auftraggebers und seiner Söhne; ostseitig großes reliefiertes Kuefstein-Wappen, bekrönend die etwa lebensgroße Statue des Johann Georg von Kuefstein in voller Rüstung auf einem Polster knieend, in "ewiger Anbetung" zum Altar gewendet; ein in Österreich seltenes Beispiel eines Spätrenaissance-Grabmales mit vollplastischer Darstellung eines Betenden.
(Quelle: DEHIO Niederösterreich, nördlich der Donau, S. 716)
© Harald Hartmann, Juli 2006
Die wilden Kriegerscharen der Wallonen kamen vor Jahrhunderten ins Donaugebiet
und bedrängten auch die Bewohner des Jauerlings sehr arg. Alle Verteidigungsversuche
blieben erfolglos. In dieser Not begab sich der Gutsherr der verzagten
Jauerlingleute, Graf Kuefstein. dem das Schloß Zeißing gehörte,
in die Kirche nach Maria Lauch und betete dort drei Tage lang. Sein Flehen
fand Erhörung. Ein starker Nebel senkte sich herab und lagerte sich
zwischen die Jauerlinger und die Feinde. Unter seinem Schutze gelang es
den Einheimischen, jene zu besiegen und zu vertreiben. Zum Danke für
die Rettung sei dann dem Grafen Kuefstein im Laacher Gotteshause das schöne
Denkmal gesetzt worden.
Quelle: Sagen der Wachau, Hans Plöckinger, Krems
a. D. 1926, Nr. 20, S. 29