Karl der Große in der Wachau
Neben der Kirche von St. Michael steht eine uralte Kapelle, der Karner, deren Kellerraum das Beinhaus des Friedhofes ist. Dieses kleine Gotteshaus gilt als die älteste Kirche der Wachau und soll schon von Karl dem Großen erbaut worden sein.
Der Karner von St. Michael, Wachau
der heilige Christopherus wurde oft an stark frequentierten
Wegen angebracht, es galt wer der Genannten erblicke,
werde am selben Tage nicht sterben
© Berit
Mrugalska, 1. August 2005
Dieser wird auch als Gründer der Förthoser Kapelle bezeichne.
Als er nämlich seinen Feldzug gegen die Avaren unternahm, zog er
selbst mit der Hauptmacht donauabwärts und zwar, wie die Sage berichtet,
am rechten Ufer. Da wurde ihm durch vorausgeschickte Botschafter kundgetan,
daß die Feinde an der Mündung des Kampflusses eine große
Festung haben. Um sie zerstören zu können, entschloß sich
Kaiser Karl, aufs linke Ufer überzusehen und suchte hiefür eine
passende Stelle, sie fand er unfern des Marktes am Fuße des Göttweiger
Berges, der darnach den Namen Furt erhalten haben soll. Da es aber Wochen,
ja Monate dauern konnte, bis das ganze Heer auf den zur Verfügung
stehenden kleinen Booten über die Donau gebracht war. ließ
der Kaiser bei der Ueberfahrstelle einen Hof für seinen Aufenthalt
erbauen und daneben ein Kirchlein, in welchem der Kaplan täglich
Messe lesen mußte. Jenes Gebäude ist bis heute als Förthof
erhalten geblieben.
Quelle: Sagen der Wachau, Hans Plöckinger, Krems a. D. 1926, Nr. 73, S. 82