Das Bräunglöckl
Bis in die Kriegszeit hinein wurde täglich um 4 Uhr
früh im Sommer und um 5 Uhr im Winter ein ziemlich schrilles Glöcklein
eine Viertelstunde lang auf dem Piaristenturme geläutet. Dieser Brauch
soll auf eine sehr alte Stiftung zurückgehen und eine Erinnerung
an die "häutige Bräune" sein, welche damals in Krems
so stark wütete, daß sie sehr viele Opfer forderte. Gerade
in den Morgenstunden sei die Krankheit am gefährlichsten gewesen
und daran sollten die Pfleger eindringlich gemahnt werden. Seit das Geläute
gestiftet war, habe die böse Seuche sogleich nachgelassen.
Einer der bekanntesten Pestheiligen,
der heilige Rochus, Frauen-Piaristenkirche, Krems
er zeigt seine Wunden, zu seinen Füßen
eines seiner Attribute,
ein kleiner Hund mit Brot (?) im Maul
© Berit
Mrugalska, 2. August 2005
Quelle: Sagen der Wachau, Hans Plöckinger, Krems a. D. 1926, Nr. 103, S. 104