Der Teufelstrog

Ein unheimlicher, steil abfallender Graben zwischen den heutigen Gehöften Wansch und Gschneitner in Behamberg führt heute noch im Volksmund die Bezeichnung Teufelstrog. Über die Entstehung dieses Namens berichtet die Sage folgendes: In Kriegszeiten flüchteten die Bewohner des Gleißnergutes wiederholt in diesen Graben, um Schutz vor den umherstreifenden Banden zu suchen. Als abermals wilde Horden die Gegend unsicher machten und man neuerdings den Schlupfwinkel aufsuchen musste, kam es einer Frau zu Bewusstsein, dass sie aus Versehen das Küchenmesser auf dem Tisch zurückgelassen hatte. Da man befürchtete, die Eindringlinge würden dadurch auf die richtige Spur kommen, eilte die Frau zurück, um das Messer zu holen. Dabei lief sie aber den wilden Plünderern in die Hände, die die Frau nach heftiger Gegenwehr in ein Bündel Stroh einbanden, dieses entzündeten und in den genannten schaurigen Graben hinunterrollen ließen! Die Flüchtlinge im Versteck, aufgeschreckt und verängstigt durch den wüsten Lärm, mussten zu ihrem Entsetzen auch noch eine brennende Walze auf sich zukommen sehen, die in großen Sprüngen über den steinigen Hang immer näherkam. Wer dachte da nicht, dass es der Teufel sei? (Heindl.)

Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten, Hrsg. Ferdinand Adl, Amstetten 1952.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Norbert Steinwendner, Mai 2006.
© digitale Version: www.SAGEN.at .