Die Teufelsmauer auf dem Rettenberg

Auf dem Rettenberg ist unterhalb des Hauses Feuerschlag heute noch eine Felsrnauer zu sehen, die Teufelsmauer genannt wird. Die Sage erzählt: Der Bauer Christian Feuerschlager hätte gerne die Felsmauer aus seinem Grundstück entfernt. Als er einmal auf dem nächstgelegenen Felde arbeitete, stand plötzlich ein grüner Jäger mit einer roten Feder auf dem Hut bei ihm, funkelte ihn mit feurigen Augen an und fragte:

"Was gibst du mir, wenn ich dir die Mauer in drei Tagen wegschaffe?" Der Bauer bot alle möglichen Dinge an. Die beiden wurden aber erst handelseins, als der Bauer mit seinem eigenen Blut dem Jäger ein Blatt Papier, ohne es lesen zu dürfen, unterschrieben hatte. Dieser nahm sogleich eine Axt aus seinem Ranzen Wild hieb auf die Mauer los, daß die Felstrümmer nur so herabkollerten. Da erkannte der Bauer mit Schrecken, daß er es mit dem Teufel zu tun hatte. Er lief in seiner Angst, so schnell er konnte, um den Pfarrer. Der besprengte den Teufel solange mit Weihwasser, bis er wütend und fluchend das Weite suchte. (Deinhofer.)

Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten, Amstetten 1951,
S. 87

Für SAGEN.at korrekturgelesen von Norbert Steinwendner, Juli 2006.
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