Der Teufel im Schallgraben

Unweit von St. Peter, am sanft ansteigenden Hügel nach St. Michael, trieb der Teufel beim Bauernhause Schall sein Unwesen. Jede Nacht, in der elften bis zwölften Stunde, hörten die Leute ein furchtbares Getöse mit Peitschenknall und PferdegetrampeI, jedoch beim zwölften Glockenschlag verstummte plötzlich alles. Da man im naheliegenden Schallgraben immer frische Hufabdrücke und Wagenspuren fand, glaubten alle, daß hier der Teufel sein böses Spiel treibe. Durch das anhaltende Unwesen des Leibhaftigen hatten die Leute solche Angst, daß sie sich nicht anders zu helfen wußten, als den Prälaten von Seitenstetten um Abhilfe zu bitten. Erst durch die Weihe eines Bildes, welches auf einem Baume aufgehängt wurde und heute noch zu sehen ist, konnte man den Teufel verbannen. (Pum.)

Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten, Hrsg. Ferdinand Adl, Amstetten 1952, S. 83
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Norbert Steinwendner, Mai 2006.
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