Peter - Mais
Der Neidlinger Bauer Peter nahm französische Streifscharen mit in seinen Weinkeller, machte sie betrunken und erschlug sie. Da ein entkommener französischer Soldat bei der 2. Invasion den Bauer anklagte, wurde er an der Stelle des heutigen Peter Mais gehängt. (Neidlinger - Lehrersammlung)
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Historische Spurensuche: Unter Mais (ausgesprochen "moas") verstand man einen frischen Holzschlag oder eine Waldlichtung. Arme Häusler durften dort ihr Gras oder Heu nehmen. Der "Peter - Mais" befindet sich im sogenannten "Pfarrerwald", das ist der Waldstreifen zwischen Neidling und Doppelgraben (Dietersberg).Wie die Erzählung uns erklärt, soll sich der Vorfall 1805 und "bei der 2. Invasion" 1809 zugetragen haben. Da jedoch zu dieser Zeit in Neidling kein Bauer namens "Peter" lebte, ist zu vermuten, dass sich die Geschichte bereits viel früher, nämlich 1741 zugetragen hat. Damals (am 14. Oktober 1741) war eine bayrisch-französische Armee bis St. Pölten vorgerückt und in Stellung gegangen. Bis Mitte Jänner 1742 wurden unsere Ortschaften mehrfach von den Franzosen geplündert, so dass schlussendlich alle Pferde und vieles mehr geraubt war. Unter diesen Voraussetzungen ist das Geschehen denkbar und vorstellbar wird somit der Hinweis "2. Invasion" mit einem Wiedererkennen.

Quelle: Lehrersammlung Neidling, um 1930, Emailzusendung von August Pachschwöll vom 31. August 2005