Die Gründungssage von Maria Neustift im Schnee

Der Freithofberg, eine 895 Meter hohe Kuppe an der Grenze zwischen Konradsheim und Maria Neustift, führt seinen Namen auf folgende sagenhafte Begebenheit zurück: Der Burgherr von Konradsheim, Ritter Konrad von Peilstein, und der Ritter Oswald von Hinterhaus gerieten in Streit. Auf dem jetzt Freithofberg benannten Kogel kam es zum Kampf. Oswald geriet dabei in große Gefahr. Es fiel aber plötzlich dichter Nebel ein und dieser war des Ritters Rettung. Zum Dank dafür gelobte Oswald, auf dem Berg eine Wallfahrtskirche erbauen zu lassen. Vorerst wurde ein Friedhof angelegt und bald waren Zimmerleute mit dem Zurechthacken der Balken beschäftigt. Während dieser Vorbereitungsarbeiten trugen in einer Nacht Raben viele Späne von dem Bauplatz nach Neustift. Dies wurde als Zeichen gedeutet, daß die Kirche in Neustift erbaut werden sollte. Weil aber die Späne mitten im Sommer mit Schnee bedeckt waren, beißt der Wallfahrtsort jetzt „Maria Neustift im Schnee". (Deinhofer.)

Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten, Amstetten 1951,
S. 86

Für SAGEN.at korrekturgelesen von Norbert Steinwendner, Juli 2006.
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