Der höllische Drache von Ennsbach

Vor langer Zeit stritt eines Abends ein Bauer aus Ennsbach heftig mit seiner Bäuerin. Er saß auf der "Greanbank", sie schimpfte durch das Stubenfenster hinaus. Da kam auf einmal etwas wie ein brennender "Schwabn" über das Dörrhäusl daher und flog so schnell über die beiden Streithähne dahin, daß sich die Zwetschkenbäume bogen. Aus dem Rachen des Ungetüms kam stoßweise Feuer heraus, wie wenn es geatmet hätte. Plötzlich verschwand dieser höllische Drache im Fuchsstein. Auch der vom bosnischen Feldzug heimgekehrte Sohn der Eheleute war Zeuge dieses unheimlichen Spukes. Daraufhin lebten die Bauersleute im Frieden, und nie mehr wurde der höllische Drache in Ennsbach beobachtet. (Prof. Klement.)

Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten, Hrsg. Ferdinand Adl, Amstetten 1952, S. 53
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Norbert Steinwendner, Mai 2006.
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