Die Sage vom versteinerten Brot in Stazendorf

Zur Zeit einer Hungersnot buk einmal eine reiche Bäuerin Brot. Von dem Geruch des gebackenen Brotes angelockt, kam eine arme Nachbarin zu ihr und bat um Brot. Die reiche, aber geizige Bäuerin gab vor, keines im Hause zu haben. Die andere ließ sich jedoch nicht abweisen, sondern erwiderte: "Ich rieche es ja, du hast doch frisch gebacken, das Brot liegt noch im Ofen!" Hierauf entgegnete (die) Reiche erzürnt: "Wenn ich Brot im Ofen haben sollte, möge es gleich zu Stein werden!" Die Hartherzigkeit wurde sogleich bestraft. Als sie nähmlich das Brot aus dem Ofen nehmen wollte, lagen lauter versteinerte Laibe darin. In der Stazendorfer Kirche liegt ein Stein, der die Form eines Brotes hat (ein "Lößkindl"), daran knüpft sich obige Sage.

Quelle: Volkssage nach Lehrer Pamberger um 1950 gesammelt, Email-Zusendung