Der Mord

Zu Swetschach kehrten einmal zwei Welsche in einem Bauernhause ein, dessen Besitzer kurz vorher gestorben war. Um Mitternacht erschien ihnen der Geist des Verstorbenen und befahl ihnen, in der Kirche beim Altare unter der Platte ein reiches Erzlager zu suchen. In der nächsten Mitternacht wälzten sie die kaum bemerkbare Platte weg und ließen einen mitgenommenen Knaben in die Tiefe hinab. Unten rauschte ein kaltes Wasser, und Gold und Silber war in Menge zu sehen. So viel er konnte legte er in das Schaff, das gefüllt hinaufgezogen wurde. Als der Knabe das dritte Mal das Schaff hinaufreichte, wurde er zurückgestoßen und die Platte darübergewälzt. Dann fand man weder die Welschen mehr noch die Grube.

Quelle: J. Rappold, Sagen aus Kärnten, Graz 1887, S. 43, zit. nach Sagen aus Kärnten, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1993, S. 154.