Der lange Stein bei Saubach

Der altersgraue Stein, der in der Nähe des alten Fuhrmannsgasthofes "Zur grünen Tanne", genannt: "Die Wespe", aufgerichtet steht, hatte früher einen anderen Standort.

Er ist ein Teil der Irmensäule oder Irminsul (= langer Stein: höchste Säule), eine von den Sachsen verehrte Säule, die bei Fest- und Kultveranstaltungen geschmückt und umtanzt wurde. Nach dem Sieg der vereinigten Franken und Sachsen über das Thüringer Reich im Jahre 531 errichteten die Sachsen vor dem östlichen Tor der eroberten Königsberg Seidingeburg einen Siegesaitar. Nach der Siegesfeier wurden sie vom Frankenkönig Theuderich gelobt und erhielten auf ewige Zeiten die nördlichen Teile des Thüringer Reiches.

Zum Zeichen, daß.ihnen die eroberte Königsburg und das Land ringsum gehören, erhielt die Irminsul auf der höchsten Erhebung der Umgebung, dem Orlas, einen neuen Standort.

Dort steht sie noch heute.

Eine andere Irminsul zerstörte Karl der Große bei der Eresburg in Westfalen im Jahre 772, als er die Sachsen bekriegte.

Quelle: Sagen und Legenden aus Nebra (Unstrut), Gesammelt und neu erzählt von Rudolf Tomaszewski, Nebra 1987