VOM FALTER BEI FÜRSTENZELL

In der Heidelbeerwaldung zwischen Blasen, Prims und Höng bei Fürstenzell stand in alten Zeiten ein Falter *) das sich des Nachts stets den des Weges kommenden Wanderern selbst öffnete. In gewissen Nächten stand dort der Teufel mit seinem Ziegenfuß, den langen Schweif über die Achsel gehängt und stieß von Zeit zu Zeit gellende Töne aus, worauf die Hofhunde der ringsum liegenden Bauernhöfe sich einfanden und mit ihm zur wilden Jagd auszogen. Dabei nahmen sie alles mit, was sich mindestens kniehoch über der Erde erhob.

*) Zauntüre, Falltor an der in früherer Zeit üblichen Umzäunung der Wiesen und Weiden.

Quelle: Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen