'S NACHTGLOAD BEI GEHRING

In einer stürmischen Herbstnacht sauste die wilde Jagd, auch 's Nachtgload genannt, durchs Gebirge und nahm bei Gehring einen Häusler mit, der eben auf dem Wege war. Erst nach drei Tagen kam derselbe, am Gesicht und an den Händen jämmerlich zerschunden, in sein Heim zurück. Er wurde, wie er erst auf dem Totenbett gestand, vom Nachtgload mitgezogen und beim ersten Hahnenschrei zur Erde geworfen.

Hätte er sich mit dem Gesichte auf den Boden gelegt und Hände und Füße übers Kreuz geschlagen, so wäre ihm nichts geschehen.

Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen