MÄNNER OHNE KOPF

Im Gasthaus "zur alten Post" in Viechtach wettete einmal ein Gast, daß er um Mitternacht einen Totenschädel aus der "Gruft" hole und wieder zurücktrage. Er brachte ihn auch. Als er ihn jedoch wieder zurückbringen wollte, stand ein Mann ohne Kopf vor der Türe. Drauf getraute er sich nicht mehr aus dem Hause.

Ein Bauer von Holzhof bei Viechtach hatte die Gewohnheit, jedesmal zu singen, wenn er nachts heimging und auf seinen Grund kam. Da ritt ihm einmal ein Mann ohne Kopf nach. Der Bauer erschrak darüber derart, daß er nach drei Tagen starb.

Eine Frau aus Hilgartsberg ging in der Dunkelheit von Vilshofen heim. Unterhalb des Überführeranwesens kam ihr ein Mann entgegen, der keinen Kopf aufhatte. Er schritt über die Straße und verschwand dann spurlos im Dornengestrüpp.

Am kalten Röhrl bei Gotteszell trieben häufig feuerige Männer ohne Kopf zum Schrecken der Wanderer ihr Unwesen.

Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen