D' NUMMANSOIDA
Ön Flintsba(ch) ham s früha ön Hoslahaus allahand Dummheitn triebn. Da Hosla is a Schlankl gwen wiar a ön Buach steht und mit n Teufi is a a(u)f du und du gstandn. Zua daselm Zeit san in dö Gengat 1) a paar graoußö Lottrietreffa kemma; da hat sie da Hosla denkt: » Kannt ma's a probiern!« Da oit Wirt hat an Knecht ghabt, der zu allen Lumperein taugt hat und beim Doafmoasta 2) san glei zwö söchanö Karln 3) in da Arbat gwen. Mit denö hat si der Hosla abgredt (gleich und gleich gsellt si gern, hat a da Teufi zum Kohlnbrenna gsagt). Also: In da Mettnnacht mechtn s Numman soidn! Richti ham si dö vier zsammagfundn. Neu(n) Täg vor da Mettnnacht ham s' scho an Glaubn a(b)gschworn und ham koan Stutzn mehr bet, koan »Gegrüßt seist du Maria«! So ham sa si in da Christnacht nacha beim Hosla nackat eigspirrt. Z'erst is oana um an Loahm, a andana um Wassa; da dritt hat d' Nummara gschriebn, hundat Nummara und da viert hats Feua gschürt. Der, der um an Loahm außi is, hat a füachtalichs Woana und Schreia ghört; er hat si aber nöt gfüacht und hat sein Loahm richti bracht. Na ham s aus dem Loahm kloano Kugln gmacht wia d' Schussra 4) und ham in a niadö Kugl an Nummara einö to. Wias Wassa gsottn hat, ham s nachat dö hundat Kugln ins Höfa gschmissn. Döseln Kugeln, dö in d' Höh steign, ham dö Glücksnummara. Es is aber nöt viel draus worn. Nur an oanzige Kugl is afgstiegn und dö hat a niada ham wolln. Da ham sa sie zkriagt und ham graft, daß d' Haar umanandagflogn san. Oana hat amoi a(u)f denseln Nummara gsetzt, hat dreizeha Guldn gwunga.
Da Hosla is drei Wocha draf gstorbn. Vo dö andan drei is oana daschossn worn, den andan hat a Bam daschlagn. Da viert is ganz vokemma. Bis af heunt woaß ma nöt, wo a hikemma is. Wer n sehgt, soll ma's vomeldn!
1) Gegend.
2) Dorfmeister (Familienname).
3) Solche Kerle.
4) Schusser, kleine Kugeln, welche den Kindern zum Spielen dienen.
Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen