DIE RASTBUCHE

Am Abhange des Büchelsteins steht mitten im Walde ein Wallfahrtskirchlein, welches "Rastbuche" genannt wird. Im Inneren des Kirchleins befindet sich ein Stein, der deutlich die Spur eines Kniedruckes aufweist. Im Volksmunde lebt darüber die Sage, daß einst der Sohn Gottes hier herauf ging, um vom Gipfel des Büchelsteins aus die herrliche Aussicht über die Donauebene zu genießen. Als er den Berg zur Hälfte erstiegen hatte, ließ er sich müde im Schatten einer mächtigen Buche nieder, um auszuruhen. Damit nun diese Stelle auf ewige Zeiten gekennzeichnet sei, drückte er eines seiner Knie in den unter der Buche liegenden Stein. Anstelle der Buche ist später das Kirchlein gebaut worden. Die Leute der Gegend wallfahren gerne hieher, um Trost in Leiden oder um Erhörung einer Bitte zu finden.

Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen