DIE PERLE IN DER TEISNACH
In der Christnacht fuhr einmal ein Mann von Ruhmannsfelden nach Gotteszell zurück. Als er auf der Teisnachbrücke angelangt war, sah er aus dem Wasser ein Lichtlein schimmern. Er beugte sich über das Geländer und gewahrte, daß dasselbe eine herrliche Perle beleuchtete, die inmitten einer geöffneten Muschel lag. Da er die Muschel nicht erreichen konnte, fuhr er rasch nach Hause und kehrte so schnell als möglich mit einigen Leuten, die ihm helfen sollten, wieder zurück. Gerade kam er auf der Brücke an, als man in Gotteszell zur Mette läutete. Da verschwanden Licht und Perle.
Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen