DER FLUCHER

In der Nähe von Alkofen war ein Knecht mit Pflügen beschäftigt. Da der Boden schwer aufging und die Arbeit lange dauerte wurden die Pferde müde und wollten beim Heimfahren nichts mehr von Trab wissen. Darüber kam der Knecht in große Wut und er fing erbärmlich zu fluchen an. Er fluchte sogar an dem Wegkreuz, an welchem er vorüber mußte, vorbei und dachte nicht im mindesten daran auch nur seinen Hut ein klein wenig zu lüften, geschweige denn ein Kreuz zu schlagen, wie es doch allgemein Brauch ist. Da war es als ginge ein unterirdisches Rollen über die Gegend, die Erde tat sich auf und verschlang den Flucher samt Roß und Wagen. An jener Stelle wo das geschehen ist befindet sich heute noch ein großes Loch, das man schon oft erfolglos zuwarf.

Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen